Lachsfarmen bedrohen WildlachsbeständeFarmed salmon threaten wild stocks

Letzte Woche erreichten uns neue „Hiobsbotschaften“ von Lachsflüssen der Regionen West- und Ost- Agder. So wurde bei der Erhebung der Anzahl an Laichfischen am Audnaelva festgestellt, dass es sich dort, bei jedem fünften angetroffenen Fisch, um einen entkommen Zuchtlachs handelt. In Mandalselva ist die Anzahl von, den aus Lachsfarmen entkommenen Zuchtlachsen, in dieser Saison ebenfalls sehr hoch. Im Unterschied zur Audna, wo die Anzahl dieser fische ca. 20% beträgt, sieht es am Mandal glücklicher Weise nicht ganz so dramatisch aus. Laut Aussagen der Betreiber, der für den Mandal verantwortlichen Fischzucht im Finsadal, beschreibt Kristian Hestvåg die Situation folgendermaßen: „Ich bin sehr überrascht! Der Anteil der entkommen Zuchtlachse, lag in den vergangenen Jahren stabil bei rund einem Prozent. Es ist ernst, wenn wir sehen, dass es in diesem Jahr rund sieben Prozent sind. Was besonders erschreckend erscheint, ist dass in dieser Saison deutlich weniger wilde Lachse am Laichgeschäft teilnahmen. Dies gibt den Zuchtlachsen deutlich bessere Gelegenheit sich zu verbreiten!“ (Hestvåg in www.1-a.no vom 4.12.2009)

Woher die angetroffenen Farmlachse stammen, konnte nicht festgestellt werden. Leider handelt es sich bei dieser Art des Vorfalls, auch um alles andere als einen Einzelfall! Wie bei den Steelheads der Ostsee, die unsere Küsten gerade zu dieser Jahreszeit vermehrt unsicher machen, handelt es sich bei den Zuchtlachsen, um Fische die aus „offshore“ Zuchtfarmen entkommen. Jedes Jahr wiederholen sich Vorfälle, durch die sich Millionen von Zuchtfischen unter die Wildbestände mischen. Dies geschieht u.a. durch Beschädigung der teilweise stark veralterten Zuchtanlagen, durch die Naturgewalten. Häufig entkommen die Fische auch einfach durch einen Sprung, aus einem der vielen noch immer „offenen“ Anlagen, wenn starker Seegang die zu überwindende Distanz deutlich verkürzt. Manche  Zuchtanlagen sind einfach so sehr veraltert, dass ständig neue Lücken auftreten, durch die Fische in die Freiheit entkommen.

Gaulalachs – Die Statur und die Beschädigungen an den Flossen weisen auf einen entkommenen Zuchtfisch hin

In Norwegen stehen Fischprodukte aus Fischfarmen, mit ca. 3 Mrd. Euro, inzwischen an dritter Stelle aller Exportumsätze – gleich nach Erdöl und Gas! Man sollte meinen, dass die Betreiber von Zuchtfarmen, des entkommen ihrer Zuchtlachse mit allen Mitteln unterbinden müssten, nicht zuletzt um ihren Gewinn möglichst groß zu halten. Tatsächlich kalkulieren die größten Firmen dieser Branche jedoch jährliche Verluste von ca. 3 Millionen entkommener Fischen ein.

So entkamen beispielsweise in einem einzelnen Vorfall in 2005, fast eine halbe Millionen Farmlachse aus einer Farm in Norwegen. Seit bestehen der norwegischen Lachsfarmen, sind es jährlich fas eine ¾ Mio. Lachse, die aus einer der insgesamt über 1000 Fischfarmen entkamen. Seit 2004 und 2002 gibt es ähnliche Vorfälle in Chile und auf den Färöer Inseln. In Schottland entkamen seit 1998 ca. 1,7 Millionen Zuchtlachse und auch in Nord-Amerika und Kanada sind, seit der Öffnung dieser Gewässer für Lachsfarmen, weitere 1,7 Millionen Lachsen in die Wildnis entkommen.

Auch wenn es die kommerzielle Nutzung von Lachsfarmen erst weniger als 20 Jahre gibt, haben sich ihre domestizierten Ausbrecher bereits in alle Ozeane dieser Welt verteilt… Die entkommenen Fische richten hier häufig verheerende Schäden in den Wildbeständen der betroffenen Regionen an!

Meerlaus

So verbreiteten sich 1995 im Magagaudavic River in New Brunswick, Zuchtlachse und brachten parasitäre Meerläuse (Lepeophtheirus salmonis) in eine Region, in der diese noch nie zuvor gefunden wurden. Seit diesem Vorfall, gibt es entsprechende Berichte aus vielen anderen Gebieten… Die Meerläuse fressen die Haut der Lachse an, häufig treten dadurch Sekundärerkrankungen auf, so dass viele Fische einen Befall nicht überstehen! Insbesondere die abwandernden Smolts sind von diesen Parasiten stark bedroht, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist.

Die Schottische Regierung berichtete 2002, dass drei Viertel aller Entkommenen Zuchtlachse, von der hoch ansteckenden und oft tödlich verlaufenden Infektionserkrankung Pankreasnekrose betroffen sind. Die Folge war eine

ein schlanker Lachs, gefangen im August

Pandemie, der viele Wildlachse zum Opfer gefallen sind.

In diesem Jahr wurden im norwegischen Namsen, Lachse die mit Furunculose (Bakterium: Aeromonas salmonicida) infiziert waren gefunden. Diese Erkrankung befällt Lachspopulationen sowohl im Salz- als auch im Süßwasser. Lachsfarmen gelten allgemein als der größte Verbreitungsherd dieser Erkrankung. Seit den ersten Ausbrüchen dieser Erkrankung um 1980, haben sich diese Erreger von norwegischen Lachsfarmen auf kanadische und schottische Farmen übertragen und infizieren wilde Lachse in diesen Regionen! Die beschriebenen Beispiele sind nur die Spitze des Eisbergs und stehen für hunderte ähnliche Vorfälle, die wilde Lachspopulationen überall auf der Welt, in zunehmendem Maße bedrohen.

Deutlich gezeichnet – Ein frischer Fisch aus der Gaula

Die Zuchtlachse in allen Farmen der Welt, sind auf die ursprüngliche Genetik von ca. 40 norwegischen Lachsstämmen zurückzuführen. Seit dem Bestehen von Aquakulturen wurde deren Genetik durch Kreuzung, an die Ansprüche der Farmer angepasst, um schneller zu wachsen, sich besser anzupassen und aggressiv genug zu sein um mit anderen um Futter konkurrieren zu können. Gelangen diese entkommenen Lachse in Flüsse, wie es z.B. jetzt am Mandal geschehen ist, treten neben bereits angesprochenen krankheitsbedingten Problemen, häufig weitere Folgeschäden auf. Die weniger aggressiven Wildlachse können von ihren Laichplätzen verdrängt werden, wodurch deren Reproduktionsrate deutlich gehemmt werden kann, teilweise vermischen sich Wildlachse auch mit den Farmlachsen, so dass ihr einzigartiger genetischer Code verloren zu gehen droht und dadurch die wilde Population zu verschwinden droht!

Im Jahre 1995 wurden  in 18 Flüssen British Columbias, atlantischen Lachse aus Zuchtfarmen nachgewiesen. Sechs Jahre später besiedelten sie bereits 77 Flüsse und Bächen in der gesamten Provinz. Seit dem verdrängen entkommene Farmlachse die Wildbestände weltweit. Das größte Problem stellt hierbei die Verdrängung durch „genetische Vermischung“ mit den Wildlachsen dar, die ihre Genetik über jahrhunderte an die regionalen Bedingungen angepasst haben. Einigen Untersuchungen zeigen bereits jetzt, dass die Lachspopulationen mancher Flüsse der Färöer-Inseln, Norwegens, Schottlands, Irlands und Kanadas bereits bis zu 90%, aus „Flüchtlingen“ und deren Nachkommen bestehen.

Trotz zahlreicher Initiativen durch den NASF, Norwegian Salmon Assosiation, Farmed Salmon Exposed, Puresalmon und anderer Organisationen, ignoriert die globale Aquakultur-Industrie, so wie die verantwortlichen Staaten alle hervorgebrachten, wissenschaftlich hinterlegten Befunde! Wir können momentan nur hilflos zusehen, wie lächerliche,  keinesfalls ausreichende Einschränkungen in diesen Bereichen getroffen werden und die „Biologischen-Verschmutzung“ der Meere und die damit verbundene Verdrängung der wilden Lachsbestände weiter voran schreiten!

Das FlyOnly-Team wünscht allen Lesern frohe Weihnachten und ein fischreiches Jahr 2010!

Vielleicht können wir beim diesjährigen Festtagsschmaus auf Lachsprodukte aus Zuchtfarmen verzichten, um somit unserer Unzufriedenheit mit der gegenwärtig stattfindenden Umweltverschmutzung, Ausdruck zu verleihen!

Tight Lines,

Dein FlyOnly Team

Weitere Informationen können aus diesem Video entnommen werden…

Letzte Woche erreichten uns neue „Hiobsbotschaften“ von Lachsflüssen der Regionen West- und Ost- Agder. So wurde bei der Erhebung der Anzahl an Laichfischen am Audnaelva festgestellt, dass es sich dort, bei jedem fünften angetroffenen Fisch, um einen entkommen Zuchtlachs handelt. In Mandalselva ist die Anzahl von, den aus Lachsfarmen entkommenen Zuchtlachsen, in dieser Saison ebenfalls sehr hoch. Im Unterschied zur Audna, wo die Anzahl dieser fische ca. 20% beträgt, sieht es am Mandal glücklicher Weise nicht ganz so dramatisch aus. Laut Aussagen der Betreiber, der für den Mandal verantwortlichen Fischzucht im Finsadal, beschreibt Kristian Hestvåg die Situation folgendermaßen: „Ich bin sehr überrascht! Der Anteil der entkommen Zuchtlachse, lag in den vergangenen Jahren stabil bei rund einem Prozent. Es ist ernst, wenn wir sehen, dass es in diesem Jahr rund sieben Prozent sind. Was besonders erschreckend erscheint, ist dass in dieser Saison deutlich weniger wilde Lachse am Laichgeschäft teilnahmen. Dies gibt den Zuchtlachsen deutlich bessere Gelegenheit sich zu verbreiten!“ (Hestvåg in www.1-a.no vom 4.12.2009)

Woher die angetroffenen Farmlachse stammen, konnte nicht festgestellt werden. Leider handelt es sich bei dieser Art des Vorfalls, auch um alles andere als einen Einzelfall! Wie bei den Steelheads der Ostsee, die unsere Küsten gerade zu dieser Jahreszeit vermehrt unsicher machen, handelt es sich bei den Zuchtlachsen, um Fische die aus „offshore“ Zuchtfarmen entkommen. Jedes Jahr wiederholen sich Vorfälle, durch die sich Millionen von Zuchtfischen unter die Wildbestände mischen. Dies geschieht u.a. durch Beschädigung der teilweise stark veralterten Zuchtanlagen, durch die Naturgewalten. Häufig entkommen die Fische auch einfach durch einen Sprung, aus einem der vielen noch immer „offenen“ Anlagen, wenn starker Seegang die zu überwindende Distanz deutlich verkürzt. Manche  Zuchtanlagen sind einfach so sehr veraltert, dass ständig neue Lücken auftreten, durch die Fische in die Freiheit entkommen.

Gaulalachs – Die Statur und die Beschädigungen an den Flossen weisen auf einen entkommenen Zuchtfisch hin

In Norwegen stehen Fischprodukte aus Fischfarmen, mit ca. 3 Mrd. Euro, inzwischen an dritter Stelle aller Exportumsätze – gleich nach Erdöl und Gas! Man sollte meinen, dass die Betreiber von Zuchtfarmen, des entkommen ihrer Zuchtlachse mit allen Mitteln unterbinden müssten, nicht zuletzt um ihren Gewinn möglichst groß zu halten. Tatsächlich kalkulieren die größten Firmen dieser Branche jedoch jährliche Verluste von ca. 3 Millionen entkommener Fischen ein.

So entkamen beispielsweise in einem einzelnen Vorfall in 2005, fast eine halbe Millionen Farmlachse aus einer Farm in Norwegen. Seit bestehen der norwegischen Lachsfarmen, sind es jährlich fas eine ¾ Mio. Lachse, die aus einer der insgesamt über 1000 Fischfarmen entkamen. Seit 2004 und 2002 gibt es ähnliche Vorfälle in Chile und auf den Färöer Inseln. In Schottland entkamen seit 1998 ca. 1,7 Millionen Zuchtlachse und auch in Nord-Amerika und Kanada sind, seit der Öffnung dieser Gewässer für Lachsfarmen, weitere 1,7 Millionen Lachsen in die Wildnis entkommen.

Auch wenn es die kommerzielle Nutzung von Lachsfarmen erst weniger als 20 Jahre gibt, haben sich ihre domestizierten Ausbrecher bereits in alle Ozeane dieser Welt verteilt… Die entkommenen Fische richten hier häufig verheerende Schäden in den Wildbeständen der betroffenen Regionen an!

Meerlaus

So verbreiteten sich 1995 im Magagaudavic River in New Brunswick, Zuchtlachse und brachten parasitäre Meerläuse (Lepeophtheirus salmonis) in eine Region, in der diese noch nie zuvor gefunden wurden. Seit diesem Vorfall, gibt es entsprechende Berichte aus vielen anderen Gebieten… Die Meerläuse fressen die Haut der Lachse an, häufig treten dadurch Sekundärerkrankungen auf, so dass viele Fische einen Befall nicht überstehen! Insbesondere die abwandernden Smolts sind von diesen Parasiten stark bedroht, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist.

Die Schottische Regierung berichtete 2002, dass drei Viertel aller Entkommenen Zuchtlachse, von der hoch ansteckenden und oft tödlich verlaufenden Infektionserkrankung Pankreasnekrose betroffen sind. Die Folge war eine

ein schlanker Lachs, gefangen im August

Pandemie, der viele Wildlachse zum Opfer gefallen sind.

In diesem Jahr wurden im norwegischen Namsen, Lachse die mit Furunculose (Bakterium: Aeromonas salmonicida) infiziert waren gefunden. Diese Erkrankung befällt Lachspopulationen sowohl im Salz- als auch im Süßwasser. Lachsfarmen gelten allgemein als der größte Verbreitungsherd dieser Erkrankung. Seit den ersten Ausbrüchen dieser Erkrankung um 1980, haben sich diese Erreger von norwegischen Lachsfarmen auf kanadische und schottische Farmen übertragen und infizieren wilde Lachse in diesen Regionen! Die beschriebenen Beispiele sind nur die Spitze des Eisbergs und stehen für hunderte ähnliche Vorfälle, die wilde Lachspopulationen überall auf der Welt, in zunehmendem Maße bedrohen.

Deutlich gezeichnet – Ein frischer Fisch aus der Gaula

Die Zuchtlachse in allen Farmen der Welt, sind auf die ursprüngliche Genetik von ca. 40 norwegischen Lachsstämmen zurückzuführen. Seit dem Bestehen von Aquakulturen wurde deren Genetik durch Kreuzung, an die Ansprüche der Farmer angepasst, um schneller zu wachsen, sich besser anzupassen und aggressiv genug zu sein um mit anderen um Futter konkurrieren zu können. Gelangen diese entkommenen Lachse in Flüsse, wie es z.B. jetzt am Mandal geschehen ist, treten neben bereits angesprochenen krankheitsbedingten Problemen, häufig weitere Folgeschäden auf. Die weniger aggressiven Wildlachse können von ihren Laichplätzen verdrängt werden, wodurch deren Reproduktionsrate deutlich gehemmt werden kann, teilweise vermischen sich Wildlachse auch mit den Farmlachsen, so dass ihr einzigartiger genetischer Code verloren zu gehen droht und dadurch die wilde Population zu verschwinden droht!

Im Jahre 1995 wurden  in 18 Flüssen British Columbias, atlantischen Lachse aus Zuchtfarmen nachgewiesen. Sechs Jahre später besiedelten sie bereits 77 Flüsse und Bächen in der gesamten Provinz. Seit dem verdrängen entkommene Farmlachse die Wildbestände weltweit. Das größte Problem stellt hierbei die Verdrängung durch „genetische Vermischung“ mit den Wildlachsen dar, die ihre Genetik über jahrhunderte an die regionalen Bedingungen angepasst haben. Einigen Untersuchungen zeigen bereits jetzt, dass die Lachspopulationen mancher Flüsse der Färöer-Inseln, Norwegens, Schottlands, Irlands und Kanadas bereits bis zu 90%, aus „Flüchtlingen“ und deren Nachkommen bestehen.

Trotz zahlreicher Initiativen durch den NASF, Norwegian Salmon Assosiation, Farmed Salmon Exposed, Puresalmon und anderer Organisationen, ignoriert die globale Aquakultur-Industrie, so wie die verantwortlichen Staaten alle hervorgebrachten, wissenschaftlich hinterlegten Befunde! Wir können momentan nur hilflos zusehen, wie lächerliche,  keinesfalls ausreichende Einschränkungen in diesen Bereichen getroffen werden und die „Biologischen-Verschmutzung“ der Meere und die damit verbundene Verdrängung der wilden Lachsbestände weiter voran schreiten!

Das FlyOnly-Team wünscht allen Lesern frohe Weihnachten und ein fischreiches Jahr 2010!

Vielleicht können wir beim diesjährigen Festtagsschmaus auf Lachsprodukte aus Zuchtfarmen verzichten, um somit unserer Unzufriedenheit mit der gegenwärtig stattfindenden Umweltverschmutzung, Ausdruck zu verleihen!

Tight Lines,

Dein FlyOnly Team

Weitere Informationen können aus diesem Video entnommen werden…