18.03.-26.03.2009 Meerforellenfischen in Skane03.18.-03.26.2009 Seatroutfishing in Skane

Die ersten Tage versuchten wir schon intensiv an den Fisch zu kommen, konnten allerdings nur wenige Fische dazu bewegen unsere Fliegen zu nehmen. Selbst unsere Freunde aus Hamburg, die mit ihrem Trollingbot angereist waren, hatten in diesen Tagen nicht das Glück einen Fisch ins Boot zu bringen, obwohl sie 28 Kilometer mit 10 Ruten geschleppt hatten.

Fischen bei Minus-Temperaturen

Die Wassertemperatur lag konstant zwischen 0 und 1 Grad. Da wir alle, wir immer mit der Fliege unterwegs waren und trotz anscheinend perfekter Bedingungen, sich kein rechter Erfolg einstellen wollte, waren wir schon dabei die Woche fischen in Südschweden abzuschreiben….

Als wir gerade auf dem Weg von Löderup in unser Ferienhaus waren fiel uns beim Blick aus dem Fenster ein Spot am Straßenrand auf, den wir uns noch einmal genauer ansehen wollten.

Bis die Ringe zufrieren

Das Hauptriff war bereits von einigen Fischern belegt, die aber offenbar noch nichts gefangen hatten. Darauf hin blieb uns nichts anderes übrig, als die darauf folgende Bucht zu befischen. Was wir dort erleben sollten, wird uns sicher noch einige Zeit in Erinnerung bleiben!

Boris bekam beim Zweiten Wurf einen harten Biss den er zunächst leider nicht verwerten konnte. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Die Fische waren am Platz und wir konnten einige Fische beim rauben beobachten. Nun folgte ein Biss auf den Anderen, jeder konnte nun Kontakte verbuchen. Ich fing eine 60er in braun und eine 53er in blank. Und so ging es weiter… Boris mit Fisch von 60 danach war Jakub dran dann Ich, alle Fische hatten ü 60. Einige Minuten später schlugen Fische bei Kolja, Jakub und Mir Gleichzeitig in der Rute. Insgesamt fingen wir an dieser Bucht 9 Fische, von denen nur einer unter 60cm groß war. Dieser war allerdings blitzeblank und wurde für unseren traditionellen „Graved“ entnommen!

Boris mit kompakter Meerforelle

Mawill legte nach

Jakub mit gefärbtem Milchner

Einige Zeit später war der spuk dann vorbei und alle versuche einen Fisch zu haken schlugen fehl. Der Wind hatte gedreht und die Futtertiere sind dadurch von unserem Fangplatz weggetrieben worden.

Wind und Wellengang machten das Fischen zeitweise unmöglich

Am nächsten Tag war wieder Fische suchen angesagt. An einem unserer „Topspots“ angekommen stellten wir fest, dass der Wind zu stark wehte um die Riffe zu fischen, die wir bei normalen Bedingungen gefischt hätten. Also versuchten wir unser Glück in einer nahe gelegenen Bucht in der der Wind günstig stand. Wieder waren wir genau „in den Fisch gelaufen“. Nach etwa 5 Minuten stand Kolja mit gebogener Rute im Wasser. Es dauerte etwa 10 Minuten bis Kolja den Fisch sicher am Schwanz greifen konnte und feststellte, dass es sich um einen ca. 80 cm langen Rogner handelte, der nach dem Laichgeschäft wieder zu Kräften kommen musste. Der Fisch war recht schlank, allerdings auf Grund seiner Größe eine imposante Erscheinung!

Sofort nach dem Fototermin wurde der Fisch natürlich schonend in sein Element entlassen.

Einige Minuten später fing Jakub einen kleinen ca. 45 cm langen blanken Fisch (c&r). Kurz darauf war Flo dann „ fest“. Nach einigen fluchten und einigem Tauziehen im Flachwasser konnte er einen schönen 73er Fisch aus den Fluten heben.

Auch dieser Fisch wurde ungehend, schonend released! Kolja legte kurze Zeit später noch mit einer blanken 55 er nach. Jakub und ich fingen je noch eine untermaßige. Wie beim letzten Mal ließ die Aktivität der Fische bald deutlich nach und die Kontakte wurden raraer. So war wieder mal ein schöner Tag in Schweden um und wir traten gut gelaunt den Weg in unser Ferienhaus an.

Schon einen Tag später sollte es für ein Mitglied unserer Angelgruppe ganz dicke kommen. Ich war auf dem Rückweg aus Mörrum, wo ich einige Erledigungen getätigt hatte, als mich Kolja per Telefon an einen Spot im Süden lotste, den er bei der Recherche der Küstenlinie mittels Satellitenbildern entdeckt hatte. Ich erfuhr, dass Boris hier bereits einen Fisch gefangen hatte und Kolja meinte, „da geht bestimmt noch was!“.

Am Strand angekommen erfuhr ich, dass Boris bereits den zweiten Fisch hatte landen können. Kurze Zeit darauf fing Jakub seinen ersten Fisch… dann noch einen und noch einen und so ging es weiter.

Jakub im Drill

Jakub konnte diesen kampstarken Fisch, kurze zeit später landen

Am Ende konnte Jakub sieben Fische von durchschnittlichen 65cm für sich verbuchen!!! Die letzten drei waren in guter Kondition und traten mit uns den Heimweg an. Bis zu diesem Tag wurden von uns 95 % der Fische zurückgesetzt. Aber jetzt schienen die guten zu kommen. „Wat a great day!“ Ich hatte an diesem Tag meine Watunterbekleidung im Ferienhaus liegen gelassen. Somit fiel der Gang ins 1°C kalte Wasser für mich flach. Autsch, böser Fehler!

Die nächsten Tage verliefen relativ ruhig. Es viel uns jetzt wieder recht schwer die Fische zu finden, allerdings konnte Kolja noch zwei schöne sechziger von seiner Fliege überzeugen.

Kolja und ich machten uns am Freitag auf den Weg nach Mörrum, um der Prämiere beizuwohnen. Simon, Boris, Jakub und Flo waren in den kommenden Tagen auf sich gestellt, die fischbaren Plätze zu suchen. An einem der Plätze, an dem wir in den vergangenen Tagen immer wieder Fische angetroffen haben angekommen, stellten sie fest das offenbar große Schwärme von Fischen am Platz waren und aktiv raubten. Nach einigen würfen hatte Boris einen schöne blanke Meerforelle von rund 60 cm überlisten können, der noch einige flogen sollten. Insgesamt fingen sie sieben Fische und verloren einige weitere unter anderem durch Schnurbruch, wohl gemerkt bei 0,26er Vorfach! Den Fisch des Tages, mit 83cm konnte Simon landen. Es war sein erster Fisch auf die für ihn neu gebaute Z-Axis von Borris, als Einweihung sicherlich eine „große“ Überraschung.

Flo macht den letzten Durchgang für heute

Die nächsten zwei Tage verliefen für die Jungs aufgrund des Windes leider ohne weitere Erfolge. Als Resümee der gesamten Tour, kann man sagen das wir dieses Mal sehr viel mehr für unsere Fische arbeiten mussten als die Jahre zuvor! Wir machten die wechselnde Winde bis hin zum Sturm, so wie die kalten Wassertemperaturen, mit dem entsprechend wenig Nahrung im Wasser für die teils schwierigen Bedingungen verantwortlich. So waren häufig 150 km am Tag schnell mal abgerissen. Fünf oder mehr Stellen zu befischen war dabei keine Seltenheit. Häufig waren die Fische nur mit kleinsten Fliegen an die Rute zu bringen und selbst so mussten wir viele Fehlbisse hinnehmen. Alle Versuche mit der „Pattegrisen“ oder anderen großen Fliegen, wie Fischchen-Imitationen führten zu schlechten Ergebnissen. Bei den wenigen entnommenen Fischen, befanden sich ausschließlich Kleinstlebewesen, wie Tangläufer und Minigarnelen im Magen. Nur bei einem Fisch fanden wir einen Stichling. Dies war anscheinend der Größte Happen den ein Fisch zu dieser Zeit ergattern konnte und erklärte auch warum kleine Fliegen Top waren. Trotz widriger Bedingungen und viel Fahrerei hatten wir wieder einen sehr schönen und vor allem erfolgreichen Trip, entlang der schwedischen Südküste.

Tight Lines,
Mawill